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Juni 02, 2022 5 Lesezeit
Die Tage werden länger und das Thermometer zeigt langsam aber sicher wärmere Temperaturen an: Der Sommer steht vor der Tür. Wer es nicht schon hinter sich hat, der beginnt spätestens jetzt seine Winterkleidung gegen luftige Sommerkleidung auszutauschen. Für viele von uns bedeutet das nicht nur helle, fröhliche Farbtöne und Muster, sondern auch die Materialien werden vielfältiger. Neben Baumwolle oder Kaschmir finden sich in vielen Kleiderschränken auch vermehrt Oberteile aus empfindlicher Seide oder Viskose sowie Kleidung aus Leinen oder Polyester. Doch was kann ohne Bedenken in Waschmaschine und Trockner und was sollte lieber luftgetrocknet werden? Damit unsere Kleidung im Sommer so strahlt wie wir, haben wir die wichtigsten Textilpflege Tipps für Sie zusammengefasst...
Baumwolle ist eines der am häufigsten verwendeten Materialien schlechthin. Es ist eine pflanzliche Naturfaser, die sich dadurch auszeichnet, dass sie nicht nur sehr pflegeleicht ist, sondern auch Feuchtigkeit aufnimmt, angenehm auf der Haut liegt und bei allem atmungsaktiv bleibt. Entsprechend einfach ist die Textilpflege: Baumwolle kann ohne Bedenken heiß gewaschen und anschließend getrocknet werden. Aber aufgepasst: es lohnt sich immer einen Blick auf das Etikett zu werfen, denn oft wird Baumwolle mit anderen Materialien gemischt was als Folge hat, dass Kleidungsstücke nur bis 40°C gewaschen werden dürfen.
Viskose wird als Alternative für Seide genannt. Ähnlich wie Seide fühlt sich Viskose weich an, besitzt einen besonderen Glanz und fällt leicht und locker. Dadurch wird das Material oft für Blusen, Hemden, Röcke oder Kleider verwendet. Hergestellt wird Viskose jedoch nicht wie Seide aus tierischen Fasern, sondern aus Eukalyptus, Pinien- oder Buchenholz – das ist wichtig zu wissen bei der Textilpflege: Viskose läuft bei höheren Temperaturen schnell ein, weswegen Sie diese Stücke am besten bei maximal 40°C und im Schonwaschgang waschen. Viskose ist nicht Trocknergeeignet, lässt sich aber gut an der frischen Luft trocknen. Bügeln sollte man Kleidung aus Viskose oder Viskose-Gemisch, wenn sie noch feucht ist.
Leinen ist besonders im Sommer ein sehr beliebtes Material, nicht nur für Kleidung, sondern auch für Schuhe oder Taschen. Kleidung aus Leinen ist leicht und luftig und wirkt kühlend auf der Haut. Gewonnen wird Leinen aus dem Stängel der Flachspflanze. Es handelt sich dabei also auch um eine pflanzliche Naturfaser. Leinen lässt sich leicht pflegen, wenn man auf einige wichtige Punkte achtet. Ähnlich wie Baumwolle ist das Material sehr pflegeleicht und punktet mit einer hohen Reißfestigkeit im Vergleich zu anderen Textilien. Leinen kann grundsätzlich ohne Bedenken bei hohen Temperaturen gewaschen werden. Farbige Exemplare bleiben lange strahlend, wenn Sie eine Waschtemperatur bis 40°C wählen. Zudem trocknet Leinen am liebsten an der frischen Luft und im Schatten, denn im Trockner bekommen Leinenstücke oft viele Knitterfalten. Aber das kann auch schön sein: Früher sagte man, „Leinen knittert edel“.
Nach den drei häufigsten pflanzlichen Naturfasern kommen wir nun zu den tierischen Naturfasern, allen Voraus Seide. Aufgrund ihres besonderen Glanzes und ihrer temperaturregulierenden Eigenschaft ist Seide sehr beliebt und wird vor allem zur Herstellung hochwertiger Blusen oder Kleider verwendet. 250g Seide werden aus 3000 Kokons der Seidenraube hergestellt. Dabei wird die Seidenraupe vor dem Schlüpfen in heißes Wasser getränkt bzw. mit Wasserdampf behandelt. Nicht nur aufgrund des hohen Preises sondern auch wegen der ethisch fragwürdigen Herstellung bevorzugen mittlerweile viele Menschen Viskose.
Die richtige Textilpflege von Seide ist nicht ganz einfach. Es empfiehlt sich, das edle Material nur bei geringen Temperaturen sanft von Hand zu waschen. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, setzt zudem auf ein schonendes Waschmittel speziell für feine Materialien. Der Trockner ist für Seide tabu - besser trocknen Sie feine Blusen und Tops direkt auf einem Kleiderbügel. Bei hartnäckigen Flecken gibt man Textilien aus Seide am besten in die Reinigung, die Blusen und Kleider besonders schonend bearbeiten kann.
Wolle ist die wohl bekannteste und beliebteste tierische Naturfaser. Vor allem im Winter spenden Wollpullover und –Mäntel wohlige Wärme und sind gleichzeitig atmungsaktiv. Je nach Wolle kann das Material jedoch kratzen. Am häufigsten wird Schafswolle verwendet. Pflegeleicht ist Wolle nicht immer, denn sie kann schnell Einlaufen oder Filzen. Um also lange Freude an Wollkleidung zu haben sollte man das Material richtig pflegen und entweder per Hand bei maximal 30°C oder im Wollwaschgang mit einem speziellem Wollwaschmittel gewaschen werden. Wollkleidung darf nur liegend getrocknet werden, sonst verzieht sich das Kleidungsstück. Allerdings wird Wolle oft mit anderen Materialien kombiniert. Aus diesem Grund sollte man durchaus einen Blick auf das Etikett werfen.
Kaschmir ist eines der teuersten Materialien und wird vornehmlich für Pullover, Mützen oder Schals verwendet. Gewonnen wird Kaschmir von der Kaschmirziege. Das Material ist besonders weich, wärmend und atmungsaktiv und deswegen vor allem im Winter sehr beliebt. Kaschmir ist zwar anspruchsvoll, muss aber nicht unbedingt in die Reinigung. Kleidungsstücke sollten nicht in der Maschine gewaschen werden, sondern nur von Hand bei maximal 30°C. Man sollte Kaschmir weder kneten noch auswringen und im Liegen auf einem Handtuch trocknen. Wer seine Pullover und Cardigans aus Kaschmir so pflegt, wird lange Freude an den edlen Textilien haben.
Polyester ist die am häufigsten produzierte Kunstfaser. Das Material basiert auf Erdöl und gilt als sehr formstabil, strapazierfähig und fast knitterfrei. Allerdings nimmt es kaum Feuchtigkeit auf. Es trocknet schnell und ist generell sehr pflegeleicht. Die richtige Textilpflege ist nicht schwer: Es kann in der Waschmaschine im Feinwaschgang gewaschen und im Anschluss auf niedriger Stufe im Trockner getrocknet werden.
Polyacryl verfügt über ähnliche Eigenschaften wie Polyester, es ist sehr formbeständig und strapazierfähig und generell pflegeleicht. Allerdings ist es nicht sehr wärmeausgleichend, weswegen man in Textilien aus Polyacryl oft mehr schwitzt. Gewaschen werden darf Kleidung aus Polyacryl bis zu 40°C in der Maschine, den Trockner sollte man weitestgehend meiden. Aber auch hier lohnt sich ein Blick ins Etikett für die richtige Textilpflege, denn Polyacryl wird oft mit anderen Materialien gemischt und wird dadurch widerstandsfähiger.
Das dritte Material im Bunde, Polyamid, verfügt genauso wie seine Vorgänger über viele positive Eigenschaften: es ist strapazierfähig und reißfest, knittert nur wenig, wodurch Bügeln nicht nötig ist. Es verbindet sich einfach mit anderen Stoffen weswegen es oft mit anderen Materialien kombiniert wird. Allerdings ist es hitzeempfindlich und sollte nicht über 40°C gewaschen werden. Aus dem gleichen Grund empfiehlt es sich auch Kleidung aus 100% Polyamid nur an der Luft zu trocknen. Verwendet wird es oft für Regenjacken, Futterstoffe oder genauso wie seine Vorgänger für Sportbekleidung.
Im Sinne eines ressourcenschonenden Konsums werden Naturfasern aus nachhaltiger Herstellung immer beliebter. Doch nicht nur mit der Auswahl des Materials, sondern auch bei der Textilpflege selbst gibt es einige Dinge auf die man achten kann. Zum Beispiel sollte man Textilien nur so heiß waschen wie unbedingt nötig. Zudem sollte man die Waschmaschine komplett füllen, statt nur ein oder zwei Kleidungsstücke zu waschen, um den Wasserverbrauch zu optimieren. Auch das Waschmittel für das man sich entscheidet spielt eine große Rolle. Denn dieses gelangt über das Schmutzwasser in den Wasserkreislauf, weswegen man auch hier auf natürliche Waschmittel setzen sollte. Natürliche Alternativen gibt es mittlerweile einige, sie verzichten auf Palmöle und basieren hauptsächlich auf Bio-Ölen oder Tensiden aus pflanzlichen Rohstoffen. Bei der Dosierung des Waschmittels sollte man sparsam vorgehen. Zudem bringt die Nutzung eines Trockners nicht nur für die Haltbarkeit der Materialien und die eigene Stromrechnung große Nachteile mit sich. Ein hoher Stromverbrauch belastet die Umwelt, vor allem wenn die Energie nicht aus nachhaltigen Quellen gewonnen wird.
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